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Was ist eine FIN-Nummer?

Evaldas Zabitis

Evaldas Zabitis

Kurzer Überblick über die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN)

Jedes Kraftfahrzeug hat einen eindeutigen Identifizierungscode, die sogenannte FIN (Fahrzeug-Identifizierungsnummer oder Fahrzeugidentifikationsnummer). Dieser individuelle Code (oft auch Fahrgestellnummer genannt) bleibt während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs gleich und ermöglicht es, das Fahrzeug jederzeit und überall auf der Welt zu identifizieren – von der Produktion bis zur Verschrottung.

Beim Gebrauchtwagenkauf ist dieser 17-stellige, fälschungssichere Code besonders wichtig. Denn die FIN (engl.: Vehicle Identification Number, VIN) ist wie der individuelle Fingerabdruck deines Autos, der dir hilft, das individuelle Fahrzeug zweifelsfrei zu erkennen, die Fahrzeugpapiere zuzuordnen und mögliche Manipulationen auszuschließen.

Im Folgenden erklären wir dir, wo du diese Fahrzeug-Identifizierungsnummer findest, was sie bedeutet und wie du sie überprüfen kannst.

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So findest du die FIN-Nummer an deinem Auto

Die FIN befindet sich – meist mehrfach – am Auto und in den dazugehörigen Fahrzeugpapieren. Die genaue Position der Fahrzeug-Identifizierungsnummer variiert je nach Fahrzeugmodell. Am häufigsten findest du die Fahrgestellnummer deines Autos an folgenden Stellen:

Fahrgestellnummer des Fahrzeugs, Standort der Fahrgestellnummer, Wo finde ich die Fahrgestellnummer?
  • Fahrerseite des Armaturenbretts – Fast alle modernen Autos haben eine kleine Metall- oder Kunststoffplakette, die auf der Fahrerseite des Armaturenbretts, direkt unter der Windschutzscheibe, angebracht ist. Man kann sie von außen durch die Windschutzscheibe lesen.
  • Im Türrahmen der Fahrerseite – Bei einigen Fahrzeugen befindet sich die FIN auf einem Aufkleber oder einer Plakette im Bereich des Rahmens oder an der B-Säule, wenn die Fahrertür geöffnet wird.
  • Unter der Motorhaube – Die Fahrgestellnummer befindet sich bei einigen Modellen im Motorraum neben der Verriegelung oder auf einer Plakette, die am Rahmen oder an der Spritzwand (Wand zwischen Motorraum und Fahrgastzelle) befestigt ist.
  • Am vorderen Ende des Fahrzeugrahmens – Insbesondere bei älteren Modellen, kann die FIN direkt auf dem Fahrzeugrahmen eingraviert sein. Diese Stelle ist oft über den Radkasten zugänglich.
  • Unter dem Beifahrersitz oder beim Reserverad – Bei manchen Autos befindet sich die FIN auf dem Bodenblech unter dem Beifahrersitz oder unter der Kofferraumverkleidung in der Nähe des Reserverades.

Zudem findest du die FIN deines Autos natürlich in den Fahrzeugpapieren. Sieh dazu in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 („Fahrzeugschein“) im Feld E und Teil 2 („Fahrzeugbrief“) unter Punkt 4 nach. Wie du sie entschlüsselst, erklären wir dir weiter unten.

TIPP: Beim Gebrauchtwagenkauf ist die FIN besonders wichtig. Vergleiche den Code auf dem Fahrzeugbrief mit verschiedenen Stellen am Fahrzeug. Stimmen diese nicht überein, handelt es sich vielleicht um ein gestohlenes Auto!

So findest du die FIN an deinem Motorrad

Nicht nur Autos haben FIN-Nummern, sondern auch andere Kraftfahrzeuge wie Krafträder (Motorräder oder Motorroller), Geländewagen, Wohnmobile und andere Fahrzeugtypen.

Wie bei den Autos bringen die Hersteller auch bei Motorrädern die Fahrzeug-Identifizierungsnummer an verschiedenen Stellen an. Die genaue Position kann je nach Hersteller und Modell variieren. In der Regel befindet sich die FIN bei Motorrädern an folgenden Stellen:

Fahrgestellnummer auf dem Motorrad

Lenkerkopf – Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer ist hier meist im Rahmen des Lenkkopfes eingraviert oder auf einer Plakette angebracht. Da diese Stelle leicht zugänglich ist, nutzen ihn viele Hersteller, um die FIN anzubringen.

Rahmenstange – Die FIN kann auch an anderen Stellen des Rahmens angebracht sein, z. B. in der Nähe des Motors oder auf der Fahrerseite.

Unterseite des Motors – Bei einigen Motorrädern ist die FIN zusätzlich auf dem Motorgehäuse oder am Motorblock eingraviert.

Auch hier findest du die FIN deines Motorrads natürlich in den Fahrzeugpapieren. Du solltest unbedingt überprüfen, dass die Fahrgestellnummern übereinstimmen.

Wie überprüft man die FIN eines Autos?

Verschiedene Institutionen und Register sammeln Fahrzeugdaten, die über die FIN-Nummer zugänglich sind. In einigen Ländern bieten auch staatliche Stellen und Versicherungsportale Datenbanken an, in denen Autofahrer anhand der Fahrgestellnummer oder des Kennzeichens Informationen über den Status der Zulassung oder die Unfallhistorie abrufen können.

Darüber hinaus gibt es in vielen Ländern zentrale Fahrzeugregister oder Zulassungsstellen, bei denen die Fahrgestellnummer zugelassener Fahrzeuge abgeglichen werden können. In Deutschland ist dies per Online-Auskunft über das Zentrale Fahrzeugregister (ZFZR) möglich. Auch viele Werkstätten, Gutachter oder der TÜV bieten Dienstleistungen zur Überprüfung der Fahrzeug-Identifizierungsnummer an.

Ferner gibt es verschiedene Online-Dienste, bei denen man über die Eingabe der Fahrzeugnummer Informationen zum Fahrzeug, wie den Hersteller, das Baujahr oder die Fahrzeugmerkmale abrufen kann. So lässt sich beispielsweise prüfen, ob ein Gebrauchtwagen den beworbenen Angaben entspricht.

Eine besonders bequeme Möglichkeit, die Fahrzeug-Identifikationsnummer zu überprüfen, ist der FIN-Decoder von carVertical. Einfach die FIN eines Autos oder Motorrades in unseren Decoder eingeben und du erhältst umgehend eine Erstauskunft mit grundlegenden Angaben wie Marke, Modell und technischen Daten. Anschließend kannst du in wenigen Schritten einen vollständigen Bericht zur Fahrzeughistorie erwerben, in dem viele weitere Informationen aus über 900 Datenquellen aus 35 Ländern zusammengestellt werden. Hier findest du unter anderem:

  • Historische Fotos
  • Angaben zu Schadensmeldungen und Rückrufe
  • Registrierte Kilometerstände, um mögliche Manipulationen zu erkennen
  • Diebstahlaufzeichnungen
  • Frühere und anstehende Wartungsarbeiten
  • Frühere Verkäufe
  • Originalspezifikationen und -ausstattung
  • Käufercheckliste
  • Halterwechsel, TÜVs und andere Aktivitäten

Alle Daten stammen aus vertrauenswürdigen Quellen, einschließlich Kfz-Zulassungsstellen, staatlichen Registern, Versicherungsgesellschaften und Strafverfolgungsbehörden. Schau dir unseren Beispielbericht an, um mehr über die Vorteile zu erfahren.

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Warum ist die FIN-Nummer so wichtig?

Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer spielt in allen Bereichen des Fahrzeuglebenszyklus eine zentrale Rolle. Sie ist das Mittel, um ein Fahrzeug eindeutig zu identifizieren, denn zu jeder FIN gibt es immer nur ein Fahrzeug. Das schafft Klarheit und Transparenz, von der Zulassung über den Wiederverkauf bis zur Entsorgung.

Mit der Fahrzeugnummer lässt sich so die gesamte Historie eines Fahrzeugs nachverfolgen – und das weltweit. Informationen wie Vorbesitzer, Unfälle, Wartungen, Rückrufaktionen und Kilometerstände lassen sich damit verknüpfen. Auch bei der Identifizierung gestohlener Fahrzeuge und der Ermittlung des rechtmäßigen Fahrzeughalters spielt die FIN eine wichtige Rolle. Da die FIN meist mehrfach und an festen Strukturbauteilen des Fahrzeugs angebracht ist, bietet sie Schutz vor Manipulationen und möglichen Betrugsversuchen.

TIPP: Manipulationen an der FIN sind auf dem Markt dennoch keine Seltenheit, da unseriöse Gebrauchtwagenhändler versuchen, daraus Profit zu schlagen. Sie schweißen andere FIN-Schilder an oder überkleben diese, obwohl die meisten Codes eingraviert oder mit nicht handelsüblichen Nieten befestigt sind. Daher ist es wichtig, sich zu vergewissern, dass alle FIN eines Fahrzeugs übereinstimmen und nicht manipuliert wurden.

Du benötigst die Fahrzeug-Identifizierungsnummer also bei allen Rechtsgeschäften rund um dein Auto oder Motorrad, wie bei der Zulassung, Versicherung oder Hauptuntersuchung. Denn auch der TÜV verwendet sie ebenfalls zum Abgleich des Fahrzeugs mit den Fahrzeugpapieren, zur Dokumentation der Prüfergebnisse bei der Haupt- und Abgasuntersuchung und zum Schutz vor Manipulationen (z. B. Erkennen von Tachomanipulationen).

Und auch bei deinem nächsten Gebrauchtwagenkauf ist die Fahrzeug-Identifizierungsnummer wichtig. Jedes Auto oder Motorrad auf der Straße kann beschädigt oder gestohlen worden sein. Vielleicht wurde es aus einem anderen Land mit anderen Rechtsvorschriften importiert. Und obwohl Gebrauchtwagenhändler häufig behaupten, ihre Fahrzeuge seien unfallfrei, zeigt die Fahrzeughistorie oft das Gegenteil.

Ohne die Fahrzeughistorie eines Gebrauchtwagens zu kennen, kaufst du die Katze im Sack. Das Fahren mit versteckten Mängeln oder ein mangelhaft reparierter Unfallwagen kann nicht nur teuer, sondern auch gefährlich für dich und deine Familie werden. Deshalb solltest du vor dem Kauf eines gebrauchten Autos oder Motorrads unbedingt die Fahrzeughistorie anhand der FIN überprüfen und genau studieren. Auch eine Durchsicht des Fahrzeugs von einem Experten ist ratsam.

Wie liest man eine FIN-Nummer?

Die ersten Fahrgestellnummern wurden in den 1950er Jahren verwendet, aber das Format variierte von Hersteller zu Hersteller, was die Identifizierung von Fahrzeugen deutlich erschwerte. Die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) vereinheitlichte das aktuelle Format und im Jahr 1981 löste die nun nach internationalen Normen vergebene Fahrzeug-Identifizierungsnummer die ursprüngliche Fahrgestellnummer ab. Seitdem muss an jedem Fahrzeug, das nach 1981 gebaut wurde, dieser eindeutige Identifizierungscode angebracht werden.

TIPP: Fahrgestellnummer und Fahrzeug-Identifizierungsnummer sind eigentlich nicht dasselbe, denn die FIN löste 1981 die bis dahin vom Hersteller zuvor individuell festgelegte Fahrgestellnummer ab. Dennoch wird die FIN auch heute noch – nicht ganz korrekt – umgangssprachlich als Fahrgestellnummer bezeichnet.

Wie liest man eine FIN-Nummer?

Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer besteht aus einer 17-stelligen Buchstaben- und Zahlen-Kombination, die zur leichteren Identifizierung in drei Gruppen unterteilt ist:

  • Weltherstellercode (World Manufacturer Identifier, WMI)Er besteht aus 3 Zeichen, die angeben, von welchem Hersteller und in welcher Region ein Fahrzeug gebaut wurde. So steht beispielsweise „WVW“ für die Marke Volkswagen in Deutschland „W“.
  • Modellbezeichnung (Vehicle Descriptor Section, VDS)Die Stellen 4 bis 9 geben die Fahrzeugbeschreibung wie Modell, Baureihe, Motortyp und Fahrzeugtyp wieder.
  • Fahrzeugnummerierung (Vehicle Identifier Section, VIS)Die verbleibenden 8 Zeichen beinhalten das Modelljahr (Stelle 10) sowie den Herstellungsort bzw. das Montagewerk des Fahrzeugherstellers (Stelle 11), gefolgt von einer 6-stelligen, individuellen Produktionsnummer.

Genau genommen gibt es zwei internationale Standards für die FIN: einen für Hersteller innerhalb der Europäischen Union und die „amerikanische VIN“, die nicht nur von nordamerikanischen Herstellern verwendet wird. Beide sind sich in ihrer Struktur sehr ähnlich. Während du bei der „europäischen FIN“ eine zusätzliche Prüfziffer in deinen Zulassungspapieren finden wirst, steht sie in der „amerikanischen VIN“, wie in der nachfolgenden Abbildung, an Stelle 9 des Codes. Sie wird berechnet, indem alle anderen FIN-Ziffern in eine bestimmte mathematische Formel eingesetzt werden.

Wie liest man eine FIN-Nummer?

Hinweis: Beachte, dass 17-stellige Fahrzeug-Identifizierungsnummern nicht die Buchstaben O, I und Q enthalten, um Verwechslungen mit den Ziffern 0, 1 und 9 zu vermeiden. Häufig finden sich im Code auch Zeichenfolgen wie „0000“ oder „ZZZZ“. Dabei handelt es sich lediglich um Füllzeichen, die keine besondere Bedeutung haben.

Jede Marke, jedes Montagewerk und jede Modellvariante ist also mit genau festgelegten Zeichen in einer FIN-Nummer codiert. Um die Informationen auslesen zu können, muss die FIN entschlüsselt werden. Unser FIN-Decoder erledigt das für dich in wenigen Sekunden und warnt dich, falls die FIN ungültig ist. Und mit ein paar Klicks erhältst du auch gleich einen vollständigen Bericht zur Fahrzeughistorie mit vielen Details zu deinem Auto oder Motorrad.

Häufig gestellte Fragen

Evaldas Zabitis

Artikel von

Evaldas Zabitis

Evaldas schreibt seit der weiterführenden Schule und hat eine Leidenschaft für Autos, schon seitdem er denken kann. Gleich nachdem er seinen Führerschein gemacht hatte, gab er all seine Ersparnisse für klapprige Autos aus, um sie zu reparieren, zu fahren und zu verkaufen. Evaldas ist immer an technischen Innovationen im Automobilbereich interessiert und nimmt aktiv an Diskussionen in der Automobilgemeinde teil.