2024-09-20
Wie man überprüft, ob ein Auto gestohlen wurde
Der Gebrauchtwagenmarkt ist ein Paradies für Schnäppchenjäger, aber auch ein Tummelplatz für Betrüger aller Art. Besonders gestohlene Fahrzeuge sind für deren ahnungslose Käufer oft mit schwerwiegenden Konsequenzen verbunden. In diesem Artikel erläutern wir, welche Schritte du unternehmen kannst, um ein gestohlenes Auto zu erkennen.
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Wie erkennt man, ob sich um ein gestohlenes Fahrzeug handelt?
Jedes Kraftfahrzeug besitzt eine Fahrzeugidentifizierungsnummer, abgekürzt FIN (engl. VIN = Vehicle Identification Number), die ein Auto oder Motorrad individuell kennzeichnet. Anhand dieser Seriennummer, auch Fahrgestellnummer genannt, lässt sich prüfen, ob das Fahrzeug gestohlen wurde und wer der rechtmäßige Eigentümer ist.
Die FIN steht in den Fahrzeugpapieren und ist je nach Modell und Hersteller als Typenschild an verschiedenen Fahrzeugteilen angebracht. Um festzustellen, ob das Auto gestohlen sein könnte, solltest du dich zunächst vergewissern, dass keines der FIN-Schilder auffällige Beschädigungen oder Manipulationsspuren aufweist und dass die Ziffernkombinationen der Schilder untereinander identisch sind.
Gestohlene Autos fallen oft durch fehlende Dokumente oder Unstimmigkeiten in den Fahrzeugpapieren auf. Es empfiehlt sich daher, die FIN auch mit dem Fahrzeugschein, dem Fahrzeugbrief und den Wartungsunterlagen abzugleichen. Anhand der FIN-Nummer kannst du zudem die Fahrzeughistorie überprüfen, um zu kontrollieren, ob sie lückenlos und nachvollziehbar ist.
Im Zweifelsfall bringt ein Abgleich der FIN mit einer Fahndungsliste für gestohlene Autos über offizielle Quellen Gewissheit. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die entsprechende Fahrgestellnummer bei der Polizei prüfen lassen oder einen Online-Abgleich durchführen, um zu sehen, ob das Auto in einer Datenbank für gestohlene Fahrzeuge eingetragen wurde.
Nutze die FIN, um Datenbanken für gestohlene Fahrzeuge abzufragen
Du kannst einen individuellen Bericht über die Fahrzeughistorie erhalten, indem du die Fahrzeugidentifizierungsnummer eines Autos auf carVertical eingibst. Die Plattform hat Zugang zu verschiedenen Fahrzeugdaten hat, einschließlich der polizeilichen Fahndungsliste für gestohlene Autos, staatlicher Register und Versicherungsunternehmen. Auch wenn das Auto im Ausland gestohlen wurde – hier bist du an der richtigen Adresse.
Viele Länder verfügen über eine eigene öffentliche Datenbank für gestohlene Fahrzeuge, die mit den Datenbanken der Polizei und der Versicherungsgesellschaften verbunden sind. Dies ist eine weitere effektive Möglichkeit, um herauszufinden, ob es Probleme mit den Fahrzeugpapieren gibt. Allerdings kann es erforderlich sein, dass du statt der Fahrgestellnummer das Kennzeichen überprüfen musst, um ein gestohlenes Auto zu identifizieren.
Wenn du einen carVertical-Bericht über ein gestohlenes Fahrzeug findest, wird unter dem Reiter „Diebstahl“ eine Warnmeldung angezeigt. Im Abschnitt „Zeitraum“ kannst du sehen, wo und wann der Diebstahl registriert wurde.
Achte auf den Zustand der FIN-Schilder
Da die Fahrzeughistorie eine gute Möglichkeit ist, um zu prüfen, ob ein Auto gestohlen wurde, ersetzen die Diebe oft illegal die FIN-Schilder. Dadurch ist es in der Fahndungsliste für gestohlene Autos nicht mehr auffindbar, und einige Institutionen könnten dies im Nachhinein sogar als rechtmäßig betrachten.
Manipulierte FIN-Schilder sind relativ leicht zu erkennen, wenn man weiß, wie sie ursprünglich aussahen.
Fahrzeughersteller verwenden verschiedene Befestigungsarten – Nieten, Schweißnähte und Schweißpunkte. Ein FIN-Schild darf nicht zerschnitten oder beschädigt sein, und alle Zeichen müssen deutlich sichtbar sein. Wenn dir aufgefallen ist, dass das FIN-Schild am Honda Accord deines Freundes mit Nieten befestigt ist, sollte dies auch bei anderen Accord-Modellen gleichen Alters der Fall sein.
Überprüfe das Fahrzeug mit einem FIN-Decoder
Eine FIN kann auch auf andere Weise nützlich sein – die FIN eines Fahrzeugs besteht nicht nur aus einer zufälligen Kombination von Zeichen. Wenn sie in Abschnitte unterteilt und dekodiert wird, zeigt sie einige grundlegende Fahrzeugdaten wie Marke, Modell, Farbe und Motortyp an. Verwende einen FIN-Decoder, um diese Daten mit denen zu vergleichen, die du siehst, wenn du ein Fahrzeug überprüfst – Diskrepanzen deuten auf eine mögliche FIN-Manipulation oder einen Diebstahl hin.
Probleme mit den FIN-Daten sind häufig ein Hinweis darauf, dass ein Verkäufer Informationen verschweigt. In einigen Fällen kann es auch einfach darum gehen, den Wert eines Fahrzeugs zu erhöhen, indem nicht vorhandene Merkmale in die Werbeanzeige aufgenommen werden.
Prüfe deine FIN
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Stelle sicher, dass die FIN im gesamten Fahrzeug übereinstimmen
Die FIN befindet sich in der Regel an mehreren Stellen am Fahrzeug:
- Hinter der Windschutzscheibe (am Armaturenbrett)
- Unter der Motorhaube
- In der Säule der Fahrertür
- Am vorderen Ende des Rahmens (ältere Fahrzeuge)
- In den Unterlagen
Nimm dir die Zeit, um alle diese Nummern zu finden und sie miteinander und mit der Nummer auf dem Versicherungsnachweis und Fahrzeugschein zu vergleichen. Wenn du verschiedene Fahrgestellnummern findest, könnte es sich um ein gestohlenes Auto handeln, das seinen Preis nicht wert ist.
In diesem Fall solltest du so schnell wie möglich die Polizei benachrichtigen! Auch wenn das Auto nicht gestohlen wurde, gilt die Manipulation des FIN-Codes vielerorts als Betrug.
Welche Dokumente sind beim Kauf/Verkauf eines Autos gesetzlich vorgeschrieben?
Welche Dokumente sollte man beim Autokauf verlangen?
Jeder Gebrauchtwagenkauf, ob vom Händler oder privat, ist mit der Übergabe der entsprechenden Fahrzeugpapiere und Nachweise verbunden. Beim Kauf solltest du daher nicht nur das Fahrzeug genau unter die Lupe nehmen, sondern auch alle Unterlagen in Ruhe prüfen, damit der Vertragsabschluss und die anschließende Zulassung problemlos abgewickelt werden können.
Folgende Dokumente werden benötigt:
- Kaufvertrag – die wichtigsten Bestandteile sind Personalien, Adressen und Personalausweisnummern der Vertragsparteien, Fahrzeugdaten, FIN-Nummer, Zubehör, Schäden am Fahrzeug, frühere Unfälle, Nummer der Zulassungsbescheinigung, Ummeldepflicht und Versicherung
- Veräußerungsanzeige – zur Vorlage bei der Zulassungsstelle und der Kfz-Versicherung, um über den Verkauf des Fahrzeugs zu informieren
- Personalausweis oder Reisepass beider Vertragsparteien
- EVB-Nummer (Elektronische Versicherungsbestätigung) – falls das Fahrzeug noch zugelassen ist
- CoC (Certificate of Conformity) – bei Neufahrzeugen zur Bestätigung, dass das Fahrzeug den EU-Vorschriften entspricht
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
- Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)
- Prüfprotokoll der letzten Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU)
Wird bei einem Privatverkauf der Vertrag nicht persönlich mit dem Fahrzeugeigentümer abgeschlossen, ist unbedingt auf eine gültige Vollmacht zu bestehen.
Welche Dokumente muss man beim Verkauf eines Fahrzeugs vorlegen?
Für einen korrekten Vertragsabschluss beim Verkauf eines Gebrauchtwagens sind folgende Unterlagen erforderlich:
- Kaufvertrag
- Veräußerungsanzeige
- Personalausweis oder Reisepass beider Vertragsparteien
- Altes Kennzeichen
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
- Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)
- Prüfbericht der letzten Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU)
- Verwertungsnachweis der Altautoannahmestelle (bei endgültiger Außerbetriebsetzung)
Bei einem Verkauf übernimmt in der Regel der ankaufende Händler die Abmeldung des Fahrzeugs. Ist der Käufer jedoch eine Privatperson, empfiehlt es sich, den Gebrauchtwagen vor dem Verkauf selbst abzumelden. Es gibt hierfür zwar keine gesetzliche Vorschrift, aber es besteht die Gefahr, dass es in der Zeit zwischen Verkauf und Abmeldung zu Beschädigungen, einem Unfall oder gar Missbrauch kommt, für die man als rechtmäßiger Besitzer noch haftbar gemacht werden kann.
Im Idealfall erfolgt die Abmeldung nach der Vertragsunterzeichnung, damit Probefahrten oder das Abstellen auf öffentlichen Parkplätzen noch möglich sind. In diesem Fall solltest du den Käufer vorab informieren, damit er sich darauf entsprechend einstellen kann.