2024-11-27
So kaufst du einen Gebrauchtwagen: 10 einfache Schritte
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt warten unzählige Fahrzeuge auf neue Besitzer. Doch einen Gebrauchtwagen zu kaufen ist nicht nur spannend, sondern kann auch eine echte Herausforderung sein.
Damit du gesamten Prozess besser verstehst und weißt, was beim Autokauf zu beachten ist, haben wir für dich einen 10-Schritte-Leitfaden zusammengestellt. Er enthält eine Gebrauchtwagenkauf-Checkliste und einige Tipps, um dir zu helfen, Geld zu sparen und ein Auto zu finden, das lange hält.
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1. Wähle den richtigen Fahrzeugtyp für dich aus
Ein Luxus-SUV der Marke Mercedes oder ein sportlicher Volkswagen Golf GTI sehen zwar cool aus, aber nimm dir einen Moment Zeit, um deine Emotionen auszuschalten und darüber nachzudenken, was du wirklich von einem Auto erwartest.
Liste alle Anforderungen auf und grenze sie auf ein Fahrzeug ein, das deinen Kriterien entspricht. Beachte die Angaben in den Zuverlässigkeitsberichten für Autos. So kannst du dich beim Gebrauchtwagenkauf leichter für eine Marke und ein Modell entscheiden.
Achte vor allem auch auf den Kraftstoffverbrauch, denn er hilft dir zu entscheiden, welcher Antriebsstrang benötigt wird.
- Wähle ein benzinbetriebenes Auto, wenn: du ein möglichst reibungsloses und problemloses Fahrzeug besitzen möchtest.
- Wähle ein Elektroauto, wenn: dir die Umwelt am Herzen liegt und du offen für Innovationen und eine Änderung deiner Fahrgewohnheiten bist.
- Wähle ein Hybridauto, wenn: du der Kraftstoffeffizienz Priorität einräumst, insbesondere im Stadtverkehr, wo Fahrzeuge am meisten Kraftstoff verbrauchen.
2. Lege ein Budget fest
Überlege dir, wie viel du für dein nächstes Auto ausgeben kannst, bevor du die Recherche für einen Gebrauchtwagenkauf angehst. Du kannst ein realistisches Budget festlegen, indem du die folgenden Faktoren berücksichtigst:
- Deine Finanzen: Überprüfe dein Einkommen, deine Ausgaben und deine Ersparnisse, um herauszufinden, wie viel du bequem ausgeben kannst.
- Die Preisspanne des Autos: Überprüfe die Preise ähnlicher Fahrzeuge, um eine vernünftige Preisspanne für das Fahrzeug festzulegen, das du kaufen möchtest.
- Zusätzliche Kosten: Berücksichtige Steuern, Zulassungsgebühren, laufende Kosten sowie das Budget für Wartung und eventuelle Reparaturen.
- Versicherungskosten: Wende dich an einen Experten oder nutze einen Online-Versicherungsrechner, um herauszufinden, welches Auto dir die besten Versicherungsbedingungen bietet.
- Maximale Obergrenze: Setze dir eine klare Obergrenze für deine Ausgaben und versuche, diese nicht zu überschreiten.
3. Entscheide, wie du bezahlen möchtest
Es gibt drei Möglichkeiten, ein Neufahrzeug oder einen Gebrauchtwagen zu kaufen: den gesamten Betrag im Voraus zu bezahlen, einen Kredit aufzunehmen (in der Regel entweder einen Autokredit oder einen Verbraucherkredit) oder einen Leasingvertrag abzuschließen.
Für welche Möglichkeit du dich auch entscheidest, bedenke, dass es keine richtige oder falsche Wahl gibt, denn jeder Fall ist anders.
- Wähle Barzahlung (oder Überweisung), wenn: es dir nichts ausmacht, im Voraus zu bezahlen, und du keine langfristige finanzielle Verantwortung übernehmen möchtest.
- Wähle eine Finanzierung, wenn: du die finanzielle Belastung lieber über einen bestimmten Zeitraum verteilen möchtest oder wenn du ein besseres Auto möchtest, als du es dir sofort leisten kannst.
- Wähle Leasing, wenn: du in regelmäßigen Abständen ein neues Auto fahren möchtest und Wert auf eine überschaubare monatliche Finanzierung legst.
4. Finde einen Gebrauchtwagen
Du solltest nicht sofort den ersten Gebrauchtwagen kaufen, der dir gefällt. Schau dich auf dem Gebrauchtwagenmarkt um, bis du ein Modell findest, das deinen Bedürfnissen und deinem Budget entspricht. Dafür lohnt es sich, auf verschiedenen Online-Plattformen wie mobile.de oder Autoscout24.de nachzuschauen.
Du kannst deine Suche erweitern, indem du die weiteren Marktbereiche im Auge behältst:
- Online-Marktplätze
- Kleinanzeigen-Websites
- Gebrauchtwagen-Auktionen
- Autoforen
Achte auf die Preisunterschiede, die Qualität des Fahrzeugs, die Aufmachung und Angaben der Fahrzeuginformationen sowie die Anzahl der Fotos. Detaillierte Bilder, die das Fahrzeug gut dokumentieren, ermöglichen eine bessere Einschätzung des Zustandes und des aktuellen Wertes.
Informiere dich auch über die Angebote von Privatverkäufern und Händlern, um deine Auswahl zu erweitern. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile jeder Option abzuwägen, um eine fundierte Entscheidung für den Gebrauchtwagenkauf zu treffen.
Kauf von einer Privatperson
Der Kauf von einem Privatverkäufer ist oft günstiger, was besonders bei einem knappen Budget von Vorteil ist. Privatverkäufer sind in der Regel auch eher bereit, das Auto zu verkaufen, sodass du mehr Verhandlungsspielraum hast.
Bei einem Privatkauf gibt es jedoch keine Garantie und es gelten keine Verbraucherschutzgesetze. Sobald du den Fahrzeugbrief unterschrieben und bezahlt hast, bist du für alle Probleme und Reparaturen selbst verantwortlich.
Kauf von einem Händler
Bei einem Händler kann man ein zertifiziertes Gebrauchtfahrzeug kaufen, das umfassenden Inspektionen und notwendigen Reparaturen unterzogen wurde, um es in einwandfreiem Zustand zu halten.
Zertifizierte Gebrauchtwagen werden außerdem mit detaillierten Inspektionsberichten geliefert, die Informationen über modellspezifische Rückrufe enthalten und im Vergleich zum Kauf von einem Privatverkäufer zusätzliche Sicherheit und ein beruhigendes Gefühl bieten.
5. Nimm Kontakt mit dem Verkäufer auf
Wenn du einen potenziellen Gebrauchtwagen gefunden hast, empfiehlt es sich, zuerst Kontakt mit dem Verkäufer aufzunehmen.
Dies ist eine gute Gelegenheit, die technischen Daten des Fahrzeugs zu überprüfen, nachzufragen, warum das Fahrzeug zum Verkauf steht, mögliche mechanische Probleme zu besprechen und sich nach der Unfallhistorie des Fahrzeugs zu erkundigen – Unfallschäden mindern den Wert eines Fahrzeugs erheblich. Du kannst auch nach der Fahrgestellnummer (FIN/VIN) fragen.
6. Besorge dir einen carVertical-Bericht zur Fahrzeughistorie
Es empfiehlt sich, bereits vor der Besichtigung einen Bericht zur Fahrzeughistorie einzuholen, um zu entscheiden, ob sich die Reise lohnt. So kannst du dich auch über mögliche Schwachstellen des Fahrzeugs informieren und fundierte Fragen stellen.
Zur Überprüfung der Fahrgestellnummer des Fahrzeugs genügt die Eingabe der Fahrgestellnummer in einen FIN-Decoder. Für detaillierte Informationen über die Vorgeschichte kannst du einen vollständigen Bericht zur Fahrzeughistorie anfordern.
Wirf einen Blick auf unseren Musterbericht, wenn du dir vorab ein genaueres Bild machen möchtest.
Diese und weitere Vorteile des carVertical-Berichts, wie z. B. der finanzielle und rechtliche Status, die Überprüfung des Fahrzeugbriefs und Sicherheitsinformationen, stellen sicher, dass du einen fairen Preis bezahlst, der auf der tatsächlichen Vorgeschichte basiert. Außerdem kann der Bericht wertvolle Informationen liefern, mit denen du einen besseren Preis aushandeln kannst.
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Vermeide kostspielige Probleme, indem du die Fahrzeughistorie prüfst. Erhalte sofort einen Bericht!
7. Mache eine Probefahrt und überprüfe das Auto
Eine Probefahrt ist beim Gebrauchtwagenkauf unerlässlich, damit du dich mit den Funktionen vertraut machen und feststellen kannst, ob die Eigenschaften des Fahrzeugs deinen eigenen Bedürfnissen entsprechen.
Wenn du eine Probefahrt mit einem Gebrauchtwagen machst, solltest du folgende Gebrauchtwagen-Checkliste beachten:
- Vereinbare eine Probefahrt bei Tageslicht und gutem Wetter. So kannst du die Karosserie des Fahrzeugs besser inspizieren.
- Achte auf verdächtige Geräusche des Motors.
- Vergewissere dich, dass die Motorkontrollleuchte erlischt, sobald der Motor anspringt.
- Überprüfe, ob Kupplung und Schwungrad einwandfrei funktionieren. Teste dies auf so viele Arten wie möglich.
- Stelle sicher, dass das Fahrzeug geradeaus fährt und nicht nach links oder rechts ausbricht.
- Fahre in der Stadt und auf der Autobahn.
- Suche dir einen sicheren Platz und versuche, plötzlich zu bremsen. Das ist ein guter Test für die Bremsanlage.
- Suche einen Hügel, um die Handbremse zu testen.
- Teste das Auto auf verschiedenen Straßenbelägen. Gelegentliche Unebenheiten können helfen, Fehler in den Aufhängungskomponenten aufzudecken.
8. Lass eine unabhängige technische Untersuchung durchführen
Auch wenn du einen Gebrauchtwagen von einem Händler kaufst, der eine ein- oder zweijährige Garantie auf die Mechanik gewährt, solltest du dies nicht als Sicherheitsnetz für den Fall einer späteren Panne betrachten.
Vereinbare stattdessen einen Termin bei einer unabhängigen Prüfstelle oder noch besser bei einer Werkstatt, die auf bestimmte Marken und Modelle spezialisiert ist. Diese Werkstätten haben das Fachwissen und die Erfahrung, um ihre Arbeit richtig zu machen.
Das kostet zwar etwas, aber es lohnt sich, denn so weißt du entweder hundertprozentig, dass das Auto in Ordnung ist, oder du kannst den Preis durch Verhandeln drücken.
9. Verhandle den Preis
Beginne mit einer Marktanalyse, um den fairen Wert des Fahrzeugs zu ermitteln, an dem du interessiert bist. Hebe alle Probleme oder Mängel hervor, die du findest, um deine Verhandlungsposition zu stärken. Dabei können dir die Informationen aus dem Lebenslauf des Fahrzeugs helfen.
Falls du dich für den Kauf eines Gebrauchtwagens bei einem Händler entscheidest, lass die Händler miteinander konkurrieren. Wenn möglich, besorge dir einige vergleichbare Angebote und versuche, das Beste zu bekommen.
Schließlich solltest du nicht spontan ein Auto kaufen. Warte auf das erste Angebot und lehne es ab, wenn es nicht deinen Erwartungen entspricht, aber sei bereit, deine Entscheidung zu begründen.
10. Erledige die Formalitäten
Der letzte Schritt beim Gebrauchtwagenkauf ist das Zusammenstellen aller notwendigen Dokumente.
Fahrzeugbrief
Der Fahrzeugbrief ist das wichtigste Dokument beim Kauf eines Fahrzeugs. Er dient als Eigentumsnachweis für das Fahrzeug und enthält zentrale Fahrzeuginformationen wie Marke, Modell, Baujahr und Fahrgestellnummer. Nach Abschluss des Kaufvertrags muss der Fahrzeugbrief auf den neuen Eigentümer umgeschrieben werden.
Kaufvertrag
Der Kaufvertrag legt die Verkaufsbedingungen fest und enthält in der Regel Informationen wie die Fahrgestellnummer (FIN), eine detaillierte Beschreibung des Fahrzeugs, das Verkaufsdatum und den Kaufpreis.
Im Gegensatz zur Eigentumsübertragung wird das Eigentum am Fahrzeug durch den Kaufvertrag nicht rechtlich übertragen. Er legt den vertraglichen Rahmen fest und dient dem Käufer als Quittung und dem Verkäufer als Haftungsausschluss.
TÜV-Bericht
Der TÜV-Bericht ist ein wichtiger Indikator für den technischen Zustand des Fahrzeugs. Aus ihm geht hervor, ob das Fahrzeug regelmäßig überprüft wurde, ob Mängel festgestellt wurden und welche Reparaturen gegebenenfalls notwendig sind.
Dementsprechend ist ein Auto mit einer neuen TÜV-Plakette immer mehr wert als ein Auto, dessen TÜV bald abläuft oder bereits abgelaufen ist.